Frauensitzung 2016

​Zeitungsbericht der Main Spitze
FLÖRSHEIM – Die „Ladies Night“, die Frauensitzung der Mädels der FNC-Showtanzgruppe „Fun Factory“, war am Freitagabend zum siebten Mal wieder ein närrisches Highlight. Tanz, Musik, Kokolores und wieder Tanz, so geht es zu bei der „Ladies Night“ dieser Showtanzgruppe. Ursprünglich als Gardetanzgruppe im Flörsheimer Narren Club (FNC) gegründet, versteht es die Gruppe jedes Jahr aufs Neue, die 400 Besucherinnen im ausverkauften Galluszentrum mitzureißen.

Und sie bekennen: „Die Fastnacht ist für uns der Mittelpunkt des Jahres.“ Unter dem Motto „Ladies Night im Wilden Westen“ begaben sich die Gastgeberinnen mit Doro Schmidt und Katharina Henning als Sitzungspräsidentinnen in diesem Jahr auf einen Ausflug in den Wilden Westen vor 100 Jahren. Als Saloon-Tänzerinnen mit berüschten Röcken tanzten sie Can-Can nach so manchem bekannten Hit und brachten bei ihrem Motto-Tanz Bühne und Saal zum Beben. 

„Heute wollen wir das Lasso schwingen, fröhlich feiern, tanzen, singen“, stimmten die Sitzungspräsidentinnen die „Cowgirls, Squaws und Revolverheldinnen im Saal“ auf das 17-Punkte-Programm des Abends ein.

Mit dem Motto gaben die jungen Organisatorinnen auch den Dresscode vor. Das weibliche Publikum war kreativ: Hier trafen Häuptlingsfrauen auf Bandenköniginnen, Goldgräberinnen und Trapperinnen. In Leder und Fellen, „perückt“ in allen Farben und immer wieder aufwendiger Federschmuck und Glitzerzeug: Da hatten sich sogar stachelige Kakteen und Büffel unter die Narrenschar gemischt. In der mehr als fünfstündigen Sitzung, die auch lange nach Programmschluss nicht zu Ende war, kam keine Langeweile auf. Protokoller und Eisbrecher war in diesem Jahr Axel Knauber als „Lügenbaron Münchhausen auf seiner Google“, Vorsitzender des Carneval Club Mainperle in Okriftel. Unter dem Beifall seines weiblichen Publikums bezog er Stellung zum „Kampf für unsere Werte“ und kommentierte die „Kölner Silvesternacht“: Wer Frauen zu Freiwild erklärt, verliere das Gastrecht. Beim Auftritt tanzender Herren grölten und jubelten die Damen, was die Stimmen hergaben. Gerade der Auftritt der sieben „Pink Tigers“ – die einzige schwule Show-Garde Hessens – riss mit perfekt gezogenem Lidstrich die Damenwelt von ihren Sitzen. Mit galantem Hüftschwung und hochfliegenden Beinen ließen sie die Herzen der Frauen höherschlagen.

Auch die Weilbacher Dreamboys, die Männertanzgruppen „Dancing Desaster“ und „Ei, warum net“ wurden frenetisch gefeiert. Zumal spätestens bei den lauthals geforderten Zugaben die Hüllen fielen. Aus Eddersheim fanden die Honey Ladies als schnuckelige Haremsdamen den Weg ins Gemeindezentrum. Gaby Elsener kam in ihrer Paraderolle der „Alten Jungfer“ Apollonia daher.

Das Finale wurde mit einer umjubelten Singdarbietung des Flörsheimer Dreigestirns eingeläutet und leitete in eine Polonaise durch den Saal über. Der Hausorden bei der „Ladies Night im Wilden Westen“ war ein Plastikrevolver mit Pfläumchen zum Umhängen.

Schon jetzt träumen die jungen Frauen des Fun Factory-Balletts vom närrischen Jubiläum: einer elften „Ladies Night“.

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